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Wenn Toiletten fehlen und Defibrillatoren Spendenprojekte sind

Wenn Toiletten fehlen und Defibrillatoren Spendenprojekte sind

Sicherheitsrisiken für Kinder und Jugendliche im Vereinssport

Viele von uns lieben es, sportliche Veranstaltungen zu besuchen, mitzufiebern und sich vom Spiel und der Stimmung mitreißen zu lassen. Wir leben den Moment. Doch unter welchen Voraussetzungen die Spielerinnen und Spieler ihre Leistung abrufen müssen, bekommen wir dabei kaum mit.

Als Fussballmutter erlebe ich diese Problematik hautnah. Da stolpert man schon mal über Toiletten, die so eklig sind, dass sie niemand mehr benutzen will. Von nicht vorhandenen Umkleiden ganz zu schweigen und über Duschen müssen wir gar nicht erst reden.

Natürlich gibt es im Rhein-Erft-Kreis auch hochmoderne Sportanlagen. Doch viele Vereine kämpfen weiterhin mit gravierenden Problemen. Ein Beispiel: Der SV Gruen-Weiss Brauweiler verfügt auf seinem Rasenplatz nicht einmal über eine Toilette. Die jungen Fussballer/innen müssen deshalb über die stark befahrene Donatusstraße, eine Straße ohne Ampel oder Fußgängerüberweg laufen, um zur nächsten Sanitäranlage auf der anderen Straßenseite zu gelangen. Diese vermeidbare Gefahr wäre längst behoben, wenn Anträge auf ein Vereinsheim und Toiletten am Rasenplatz genehmigt worden wären. Stattdessen wurde der größte Fussballverein im Rhein-Erft-Kreis mit über 800 Mitgliedern von der Mehrheit aus CDU, FDP und WfP im Rat ausgebremst. (1)

Stark befahrene Donatusstraße ohne Schutz

Doch der SV Gruen-Weiss Brauweiler ist nicht der einzige Verein, dem die Sicherheit seiner Mitglieder am Herzen liegt. Der SC Schwarz-Gelb Glessen sammelt aktuell Spenden für einen Defibrillator. Dies ist ein lebenswichtiges Gerät, das im Notfall über Leben und Tod entscheidet. (2)

Herzstillstand-Risiko im Fußball

Allgemeinbevölkerung unter 35 Jahren: ca. 1 bis 2 Fälle pro 100.000 Personen pro Jahr (3)
Fussballer/Leistungssportler: bis zu 3,5 Fälle pro 100.000 Sportler pro Jahr (4)
Wettkampf erhöht das Risiko weiter (5)

Denn: Das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand ist bei Fussballern, insbesondere im Wettkampf, etwa 2 bis 3-mal höher als in der gleichaltrigen Allgemeinbevölkerung:

Dieses Risiko ist ausreichend erhöht, um auch im Hobbyfussball präventive Maßnahmen zu rechtfertigen. Deshalb lautet die logische Schlussfolgerung:

Jeder Fussballplatz im Rhein-Erft-Kreis sollte mit einem Defibrillator ausgestattet sein. Denn ohne ihn kann ein solcher Notfall tödlich enden.
Gefährliche Wege zu sanitären Anlagen

Fußnoten und Quellen:

(1) SV Gruen-Weiss Brauweiler, „Zeitspiel im Rathaus“: Bericht zur fehlenden Infrastruktur am Rasenplatz; Abruf 13. Juli 2025 unter https://gwbrauweiler.de/aktuelles/184-zeitspiel-im-rathaus

(2) Spendenaktion SC Schwarz-Gelb Glessen für AED: Abruf 13. Juli 2025 unter https://www.betterplace.org/de/projects/157344

(3) Häufigkeit plötzlicher Herztod bei jungen Sportlern: 1–2/100.000 (Herzstiftung, Focus-Online)

(4) DFB-Kommission Sportmedizin: Prävention plötzlicher Herztod beim Sport

(5) DOSB/BISp zu Sportlervorsorge und Herzrisiko im Wettkampf

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